Max Schreiber
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„Menschen haben ihren Eigensinn und hinterlassen Spuren. Manche dieser Spuren verweisen auf Bedeutungen, beschäftigen uns weiter, hier z. B. die Amateurfotografen und deren Vereine, die sich vor 1900 das Ziel setzten, die Fotografie abseits der Erwerbstätigkeit der Berufsfotografen als künstlerisches Medium zu kultivieren. Die Tätigkeit dieser meist umfassend gebildeten Amateure war ein ästhetisches Bekenntnis zum Experiment und ein Aufbegehren gegen die Bildkonvention der Berufsfotografie.“ Max Schreiber (1871-1946), Stadtbaumeister in Bozen/Südtirol, zählt zu den wichtigsten Fotografen der Jahrhundertwende im deutschsprachigen Raum: Seine fotografischen Landschafts- und Architekturstudien bedeuteten einen wesentlichen Entwicklungsschritt in der Frühzeit der Fotografie, seine Experimente mit nachträglichen farblichen Tönungen, mit präpariertem Fotopapier oder mit Bromöldrucken trugen dazu bei, die Fotografie als eigenständige Kunstform abseits der kommerziellen Porträtabbildungen zu etablieren. Der lange verschollene Nachlass Max Schreibers wurde durch Zufall auf einem Dachboden in Obsteig/Nordtirol wiederentdeckt und durch Willi Pechtl, einen anerkannten Fachmann für historische Fotografie in Nord- und Südtirol, aufgearbeitet. Die wichtigsten, markantesten und ästhetisch bemerkenswertesten Fotografien Schreibers liegen nun in einem durch Willi Pechtl selbst betreuten, aufwändig gestalteten Bildband vor. Die durchgehend vierfarbige Darstellung der Fotografien lässt die intensive Wirkung von Schreibers Farbexperimenten unverfälscht zur Geltung kommen und erlaubt so dem Leser einen Einblick in das künstlerische Potential dieses zu Unrecht kaum beachteten Tiroler Fotografen. Zum Autor: Willi Pechtl, geboren 1951, stammt aus Mandarfen im Pitztal. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Sammeltätigkeit und Publikationen zur Fotografie und Alltagsgeschichte. Derzeit Kunsterzieher am Bundesrealgymnasium in Imst.