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Bildersturmspiele

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Die Begeisterung für Pieter Brueghel, die Freundschaft zu George Grosz und die Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Caspar Neher steckte bislang die engen Grenzen ab, innerhalb derer das Thema „Brecht und die bildende Kunst“ behandelt wurde. Bildersturmspiele stellt erstmals den bildaffinen Autor Bertolt Brecht vor, der in allen Werkphasen und in allen Gattungen literarische Bezugnahmen auf Malerei, Fotografie, Bildhauerei oder Architektur sowie Text-Bild-Kombinationen erprobt. Um die Spezifik dieser intermedialen Poetik zu erfassen, ist eine Neudefinition der Begriffe „Ikonoklasmus“ und „Ekphrasis“ geboten. Brechts Bildersturmspiele gehen weit über das hinaus, was man gemeinhin unter „Bilderfeindlichkeit“ und „Bildbeschreibung“ versteht. Vielmehr partizipiert diese Untersuchung am Gedanken einer Erneuerung des „paragone“, des Wettstreits zwischen Text und Bild, bei dem Verbales und Visuelles kollidiert. Die Inszenierung des Konfliktmoments eröffnet Deutungskämpfe, aus denen Brechts Text als machtvoller Okkupant hervorgehen darf. Spätestens mit Brechts Fotoepigrammatik erweist sich das Spiel mit visuellen Bedeutungspotentialen als Bestandteil einer Ästhetik des Widerstands, welche die fotorhetorischen Strategien zur Modellierung der Kriegsrealität subversiv brechen. So ist die Kriegsfibel nicht zuletzt als „Kriegsbilderfibel“ zu begreifen.

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Bildersturmspiele, Andreas Zinn

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2011
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