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Gegenstand der vorliegenden Studie sind die Gedächtnisinszenierungen in Marcel Beyers Romanen Flughunde, Spione und Kaltenburg, die, so die Ausgangsthese der Studie, strukturell zusammengehören und in diesem Sinne als eine Trilogie defi niert werden können. In seinen Romanen erinnert Beyer an die Zeit des Nationalsozialismus, des Deutschen Herbstes und an die deutsch-deutsche Geschichte. Über die Ebene dieser historischen Referenzen hinaus steht in seinem Schreiben auch die Thematisierung des Erinnerungsvorganges selbst in seiner individuellen und kollektiven Dimension im Vordergrund, wobei Erinnerung immer auch auf ihre mediale Vermittlung angewiesen ist. In Beyers Texten manifestiert sich die Kluft zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem, indem der Autor jegliche Übertragung von Erinnertem kritisch hinterfragt. So inszeniert Beyer die mediale Vermittlung in Flughunde in den dargestellten Stimmen und der dazugehörigen Tonwelt, in Spione an der Spur und der dazugehörigen visuellen Welt und in Kaltenburg an der Figur des Boten, der sich zwischen Innen- und Außenwelt bewegt; damit sprechen die Romane über das Unvermögen, Vergangenheit jemals einholen zu können.