Grenzüberschreitungen: die Türkei im Spiegel deutschsprachiger Literatur
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Gefragt wird in der vorliegenden Studie nach literarischen Strategien, die die Türkei als territorialen Bezugsraum inszenieren. In der abendländischen Geistesgeschichte markiert sie eine Grenze zwischen Europa und Asien und zugleich die Unmöglichkeit, kategoriale Grenzverläufe wie die zwischen Okzident und Orient, Eigenem und Fremdem/Anderem eindeutig zu ziehen. Innerhalb dieser Unterscheidungsmodelle reflektiert jede Rede vom Einen/Eigenen notwendig ein/etwas Anderes. Diese Spiegelung durchzieht die hinsichtlich des Entstehungszeitraumes, des Genres und der thematischen Ausrichtung äußerst unterschiedlichen Texte und Filme. Die Textauswahl beginnt bei der weiblichen Orientreiseliteratur des 19. Jahrhunderts und mündet in der polyphonen Vielfalt der Gegenwartsliteratur. Durch die Rekonstruktion kultureller Repräsentationssysteme und die Analyse darin Verwendung findender Schreibverfahren von Unterwerfung, Verwerfung und Subversion werden Ver-rückungen sichtbar und neue Räume der Interpretation eröffnet.