Die Inszenierung Europas?
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Aus der Vielzahl der EU-europäischen Selbst-Konstruktionsbemühungen sticht das Konzept der Kulturhauptstädte heraus und wird in dieser Arbeit in den Fokus gestellt. Kulturhauptstädte werden dabei als ein verdichteter Mikrokosmos gelesen, in denen die Grundzüge einer kulturorientierten Gouvernementalität exemplarisch zu Tage treten, die von der EU ausgehend auf die Städte übertragen werden; diese werden mit Beispielen aus den Kulturhauptstädten 2006/2007 – Patras, Sibiu und Luxemburg – erläutert. Auf EU-Ebene kann das Programm als symbolische Raumaneignung und Selbstvergewisserungsmaßnahme gesehen werden, in dem es die von Brüssel ausgehende gesellschaftliche Ordnung und die spezifische Form der Machtausübung manifestiert. Anhand einer Analyse des sehr unterschiedlichen Umgangs mit dem urbanen Gefüge und dessen Prädikatisierung und Inszenierung werden die Selbstverortung der Städte und die Übernahme der EU-Logik herausgearbeitet, um anschließend nach dem lokalen Selbstverständnis innerhalb eines europäischen Gedächtnisraums zu fragen.