Zwischen didaktischem Auftrag und grenzüberschreitender Aufstörung?
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Die Entwicklungen ab 2000 vertieften innerhalb der Kinder- und Jugendliteratur einen Prozess, der sich bereits seit den 1970er Jahren abzeichnete: Die Annäherung von Allgemeinliteratur auf der einen und Kinder- und Jugendliteratur auf der anderen Seite. Diese Annäherung, die auch eine Grenzüberschreitung bedeuten kann, war nur möglich, weil inzwischen sämtliche jener Darstellungsweisen, die ursprünglich der Allgemeinliteratur vorbehalten blieben, auch im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur ihren Platz haben. Die Beiträge des Bandes stellen die Frage, wie weit die noch existierenden Grenzen aufgelöst werden (können) und welche Folgen, ja möglicherweise Störungen, sich daraus für das Symbol- und Handlungssystem Literatur ergeben. Die Frage nach Störungen betrifft vor allem das „Was“ und „Wie“ der literarischen Darstellung. In Verbindung damit gerät auch der Trend zum sogenannten All-Age-Buch bzw. zu Cross-Over-Titeln in den Blick, die Tabubrüche in realistisch gezeichneten Welten wie auch in der Fantasy inszenieren können.