Dodo
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Die Berliner Künstlerin Dodo (1907–1998), eigentlich Dörte Clara Wolff, geriet nach dem Ende der Weimarer Republik zu Unrecht in Vergessenheit. Nachdem sie sich nach ihrer Ausbildung an der Schule Reimann zunächst auf Modeillustrationen konzentriert hatte, erreichte ihr Werk zwischen 1927 und 1930 seinen künstlerischen Höhepunkt in farbintensiven Genreszenen der mondän-glamourösen Gesellschaft der Metropole. Ihre heiter-bitteren Aquarelle, die oft das Mann-Frau-Verhältnis der Moderne thematisieren, wurden gleichberechtigt neben Jeanne Mammens Illustrationen in der Zeitschrift Ulk veröffentlicht. Dodo folgte 1933 dem Psychoanalytiker Gerhard Adler zu C. G. Jung nach Zürich. Ihre Arbeiten aus dieser Phase, Zeugnis der intensiven Schuldgefühle, die aus der Ménage à trois mit Adler und ihrem Ehemann resultierten, sind eine dramatische Gegenwelt im Stil der Neuen Sachlichkeit. 1936 emigrierte die Jüdin nach London; künstlerisch konnte sie dort nicht mehr an die Berliner Jahre anknüpfen. Ausstellungen: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek 1.3.–28.5.2012 | Ben Uri Gallery, The London Jewish Museum of Art 22.6.–9.9.2012