Gustav Walter
Authors
More about the book
Als der führende lyrische Tenor seiner Zeit gehörte Gustav Walter mehr als 30 Jahre lang dem Ensemble der Wiener Hofoper an. Von 1856 bis 1887 stand er in über 2000 Vorstellungen in 100 Rollen auf der Bühne. Er war Wiens erster Walter von der Vogelweide in Richard Wagners „Tannhäuser“, erster Romeo in Gounods „Romeo et Juliette“ – mit Bertha Ehnn Gounods Idealbesetzung. 1870 sang er in der Wiener Erstaufführung von Wagners „Meistersinger“ den Walther Stolzing. Karl Goldmark schrieb ihm den Assad in der „Königin von Saba“ auf den Leib. Neben seiner glänzenden Opernkarriere verzeichnete er mit seinen in Eigenregie bestrittenen, öffentlichen Liederabenden – als deren Erfinder er gilt – große Erfolge, insbesondere mit Liedern von Schubert und Brahms. Zahlreiche Werke von Brahms, zu dessen Freundeskreis Walter zählte, sang er erstmals öffentlich. Vorliegende Biographie beschreibt das bewegte, außergewöhnliche Leben des Künstlers Gustav Walter und zeichnet alle Lebensperioden von der frühesten Kindheit bis zum gefeierten Star an der Wiener Hofoper anhand zahlreicher, teils unveröffentlichter Briefe und Dokumente nach. Sie gibt weiterhin Aufschluss über seine Karriere als Liedersänger, seine Gastspiele, sein beruflicher Freundeskreis und seine Familie. Die Kurz-Portraits seiner Kinder Minna und Raoul Walter weisen die Walters als eine Familie von Hofopernsängern aus: Minnas Wirken in Frankfurt, Graz und Wien, Raouls Bedeutung als „k. b. Kammersänger“ für die Oper in München. Das Lebensbild des Künstlers stützt sich neben dem biographischen Werk von Maria Nunnenmacher-Röllfeld auf zeitgenössische Berichte, (teils unveröffentlichte) Briefe, Kritiken aus Zeitungsartikeln und auf archivalische Quellen. Die hinterlassenen, handschriftlichen „Lebenserinnerungen“ und ein „Konzertbuch“ des Sängers sowie viele bisher unveröffentlichte Briefe aus dem Familienarchiv lassen die Persönlichkeit Gustav Walters authentisch auf die Bühne seines Lebens hervortreten. Dazu trägt auch die Korrespondenz von Gustav Walter bei, welche in einem sogenannten Falzordner zusammengetragen wurde und gleichfalls im Familienarchiv bei der Autorin, einer Ur-Ur-Enkelin von Gustav Walter, nunmehr über vier Generationen, aufbewahrt ist.