Die Grammatik von und
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Der Konjunktor und zählt zu den frequentesten Ausdrücken des Deutschen, was auf seine Elementarität hindeutet. Seine Basalität liegt darin begründet, dass es Koordination, ein elementares Verfahren der komplexen Strukturbildung, realisiert. Und weist die wenigsten syntaktischen, semantischen und pragmatischen Beschränkungen aller Konjunktoren auf. Damit geht auch ein sehr breites Verwendungsspektrum einher. In dieser Untersuchung wird die Basisfunktion von und herausgearbeitet, die mit allen Verwendungsweisen inhärent verbunden ist, wobei eine funktional-pragmatische Perspektive eingenommen wird: Und löst beim Hörer eine komplexe mentale Operation aus. Der Ausdruck indiziert immer eine hörerseitige Fortsetzungserwartung. Retrospektiv orientiert es ihn auf zuvor Begonnenes, das verbalisiert sein kann oder aber situativ präsent ist. Prospektiv indiziert es, dass das Angefangene propositional oder mental zu erweitern ist. Insofern initiiert und beim Hörer ein Weiterdenken, das mit einer operativen Prozedur als szenischer Expansion erfasst wird. Eine bereits eröffnete Szene wird um weitere Komponenten expandiert. Das Weiterdenken wiederum mündet stets im Zusammendenken. Und gibt an den Hörer die Anweisung, propositionale Elemente zusammenzudenken, was mit der szenischen Inklusion erfasst wird. Die szenische Inklusion ist die pragmatische Basis der syntaktischen Konjunktäquivalenz, bildet den Überschneidungspunkt der Konjunktinhalte – das, was sie gemeinsam haben. Elementar ist die Expansion des Anwendungsbereichs der Prädikation und Subjektion, unter die die Konjunkte als Partizipanten einer sie umgreifenden Instanz zusammengefasst werden. Um die Funktionalität von und besser erfassen zu können, werden ihm seine albanischen und arabischen Entsprechungen gegenübergestellt, Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt.