Ein hartes Stück Zeitgeschichte: Kriegsende und französische Besatzungszeit im mittleren Schwarzwald
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Gespannte Ruhe lag Ende April 1945 über dem südlichen Schwarzwald. Während sich die Reste der geschlagenen Wehrmacht in Richtung Bodensee abzusetzen versuchten, folgte ihnen die französische Armee auf dem Fuß. Vielerorts vollzog sich die Besetzung dabei erstaunlich reibungslos: Weder die deutschen Truppen noch die Zivilbevölkerung ließ sich von fanatischen Nationalsozialisten zum Kampf bis zur letzten Patrone hinreißen - die Menschen sehnten sich nach Frieden. Doch was würde er bringen? Mit gemischten Gefühlen harrten die Menschen im heutigen Schwarzwald-Baar-Kreis dem Machtwechsel und erfuhren bald, dass der weichen Eroberung harte Besatzungsjahre folgen würden. So vielschichtig die emotionale Gemengelage der Zeitgenossen war, so breit nähert sich das Buch dem Kriegsende und der Nachkriegszeit. Am Beispiel der ehemaligen Kreise Villingen und Donaueschingen in den Jahren 1944 bis 1948 wird die Epoche in thematischen Längsschnitten erschlossen. Der Autor richtet den Blick dabei besonders auf die Erfahrungs-, Mentalitäts- und Alltagsebene der Menschen. Auf breiter Quellenbasis wird eine prägender Abschnitt der deutschen Zeitgeschichte lebendig. Dazu gehören die Erfahrung des Luftkriegs, Besatzergewalt, Hunger oder die Entnazifizierung ebenso wie das Aufleben des kulturellen Nachkriegslebens oder Veränderungen der Sexualmoral. Und dann gab es da auch noch tausende Fremde, die in den Schwarzwaldgemeinden im Herzen Südwestdeutschlands gestrandet waren. Fremdarbeiter, Luftkriegsevakuierte, versprengter Wehrmachtssoldaten - ihre Anwesenheit sorgte für zusätzliche Herausforderungen in der Nachkriegszeit.