Steuerpolitische Baustellen
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Kaum ein Bereich der Politik ist für die Bürgerinnen und Bürger so einschneidend wie die Steuerpolitik. Nicht nur die Höhe der steuerlichen Belastung ist für jene, die Steuern zahlen, ein Dauerthema. Fast noch entscheidender ist, wie das Steuersystem ausgestaltet ist, welche Steuern erhoben werden, welche Abzüge möglich sind oder wie progressiv bzw. degressiv ein Steuertarif angelegt ist. Das wirtschaftliche Verhalten der Menschen wird davon zum Teil grundlegend geprägt. Ob mehr oder weniger investiert wird, welche Güter stark konsumiert werden und welche kaum, mit welchem Mix von Arbeit, Kapital und Energie produziert wird, ob die Menschen lieber Wohneigentum erwerben oder auf Aktien setzen – all das und vieles mehr hängt auch vom Steuersystem ab. In diesem Buch von Avenir Suisse beleuchten neun Autoren – die einen eher aus einer wissenschaftlichen, die anderen stärker aus einer wirtschaftspolitischen Perspektive – einige der umstrittensten Themen der Steuerpolitik: Erbschaftssteuer, Pauschalbesteuerung, Lenkungssteuern, Unternehmensbesteuerung, Mehrwertsteuer, Eigenmietwert und Steuerabzüge. Sie liefern Zahlen und Fakten, präsentieren die Argumente für und gegen bestimmte Steuerarten sowie für anstehende Reformen und beziehen klar Stellung. Wegweisend ist dabei einerseits die Idee des Steuerwettbewerbs zwischen Gemeinden, Kantonen und Staaten und anderseits der Grundsatz der Effizienz. Das bedeutet, dass Steuern möglichst wenig den Wohlstand mindern, möglichst wenig Fehlanreize setzen und möglichst wenig zu rein steuerlich motivierten Aktivitäten führen sollten. Alle Aufsätze – u. a. von Thierry Madiès, Hans Rentsch, Christoph Schaltegger – sind von einer längerfristigen, ordnungspolitischen Sicht jenseits des Tagesgeschäfts geprägt. Es geht in ihnen in erster Linie um generelle Grundsätze. Dass sie aber ausgerechnet im Herbst 2011 veröffentlicht werden, ist nicht ohne Kalkül: Sie sollen dem neu gewählten Parlament als Anregung und als Richtschnur dienen, zeigen, was es anzupacken gilt und was vermieden werden sollte.