Identität und Gedächtnis in der Slowakei
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Das Bild der malerischen Ruine der Burg Devín über dem Zusammenfluss von Donau und March kennen heutzutage die meisten Einwohner der Slowakei. In der Vergangenheit war es auch in ganz Ungarn und Österreich geläufig. Burgfelsen und Burggelände wurden viele Male auf Kupferstichen, Zeichnungen und Fotografien dargestellt, sie traten in zahlreichen Büchern, in Presse, Film und Fernsehen in Erscheinung. Die Burg wirkt auf den Betrachter faszinierend, aber ebenso faszinierend und spannend sind die reiche Vergangenheit und Gegenwart des Ortes. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, warum und wie Devín zu einem Erinnerungsort und Nationalsymbol wurde. Es richtet zudem das Augenmerk darauf, dass Devín nicht nur für die Slowaken von Bedeutung war. Denn auf dem Burgfelsen trafen sich auch Angehörige anderer Nationen, nämlich Ungarn und Deutsche; sie feierten hier, errichteten Denkmäler und lieβen Redner unterschiedlicher politischer Parteien und Konfessionen auftreten. In den Umwälzungen, die sich an diesem Ort abspielten, spiegeln sich allgemeine gesellschaftliche, politische und kulturelle Prozesse wider, die über die Slowakei hinaus ganz Mitteleuropa geprägt haben und bis heute prägen.