Lob der Vokale – Sprache und Körperbau
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Ernst Jüngers Essays Lob der Vokale (1934) und Sprache und Körperbau (1949) suchen einen Zusammenhang von Welt und Sprache. Statt dem soldatischen Helden seiner militärischen Schriften inszeniert sich jetzt der Philosoph. Man hat beide Texte als „Werkstattberichte“ bezeichnet. Jüngers minutiös inhaltlich wie stilistische gearbeitete Essays sollten aufrühren. Der Autor sucht überzeitliche Markenidentität. Aphorismen durchkreuzen den Lesefluss. Seine Rhetorik eint den Pamphletisten mit dem späteren Lehrer „stereoskopischen“ Sehens. Seine unzeitgemäßen Anspielungen und Bedeutungsverschiebungen sollen ein prestigeträchtiges kulturelles Selbstbild wiederherstellen. In vermeintlicher Esoterik bleibt Zeitdeutung lesbar. Jünger folgt Hamanns Zitat-Stil. Rezeption „luzider“ wie dunkler Diagnosen verbucht er als Reputation als „Metahistoriker“, „Seher“, „Magier“. Beide Texte aktualisiert Jünger mehrmals. Die Sichtung nutzt Briefwechsel und Materialien jeweiliger Publikationsorte. Neben den Platzierungsstrategien auf dem Buchmarkt werden Bezüge zur zeitgenössischen Sprachwissenschaft erläutert. Der Zeitraum umfasst Nationalsozialismus und Nachkriegszeit. Kommentiert werden so auch zeitgenössische Selbstbeschreibungen zweier „Gründungs“-Diskurse.