Anderwelt - Apokalypse
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Anderwelt und Apokalypse Irritation, Erschrecken, Staunen sind die Gefühle, die die Betrachtung dieser Produkte experimenteller Fotokunst hervorrufen. Hier ist etwas entstanden, das unsere Sehgewohnheiten auf den Kopf stellt und die Fantasie anregt. Derartige Bilder scheinen sich aus (Alb)träumen materialisiert zu haben und haben zugleich eine hoch ästhetische Dimension. Belanglose Alltagssituationen werden verfremdet und ähneln dabei mal impressionistischer, expressionistischer oder abstrakter Malerei. Szenen der Vergangenheit für die Nachwelt gebannt auf einem Diafilm werden durch Feuchtigkeit, Hitze, Frost oder Mikroorganismen der gezielten, schrittweisen Dekonstruktion, aber letztendlich auch Zerstörung anheim gegeben. Durch chemische Veränderungsprozesse entstehen bizarre Effekte, die auf die Bilder hinter dem Bild hinweisen. Sie zeigen, der Versuch des Menschen, die Vergangenheit durch Fotografie festzuhalten, die Zeit anzuhalten, ist vergeblich. Die Technik stellt nur eine hilflose Krücke des Menschen dar, mit der Endlichkeit der eigenen Existenz umzugehen. Wie in einer Metapher für das menschliche Leben, entdecken wir in den veränderten Fotos verborgene neue Dimensionen, die bislang für den Betrachter unsichtbar unter der Oberfläche schlummerten. Die Aura wird sichtbar, Tore tun sich auf in eine andere Welt, fremdartige Wesen schlummern im Untergrund oder der Himmel entsendet ein Leuchtfeuer. Die dargestellten Körper von Mensch und Tier sind den Angriffen der Umwelteinflüsse ausgesetzt und entgegenständlichen sich. Formen lösen sich bis zur totalen Unkenntlichkeit auf, bis sie in einem abstrakten, diffusen Urkosmos münden. Auch dieser ist noch nicht das Ende des Prozesses. Zum Schluss bleibt von jedem Bild nur noch das weiße Nichts, die blanke Trägerschicht des Films, bar jeder Projektion. Jedes Bild war eine Illusion. Ist es auch das Leben? Lautet die Lösung „Ich denke, also bin ich?“
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Anderwelt - Apokalypse, Rainer Strzolka
- Language
- Released
- 2011
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- Title
- Anderwelt - Apokalypse
- Language
- German
- Authors
- Rainer Strzolka
- Publisher
- epubli GmbH
- Released
- 2011
- Format
- Hardcover
- ISBN10
- 3844211721
- ISBN13
- 9783844211726
- Category
- Phototechnics, Camera technology, Theory of photography and cameras
- Description
- Anderwelt und Apokalypse Irritation, Erschrecken, Staunen sind die Gefühle, die die Betrachtung dieser Produkte experimenteller Fotokunst hervorrufen. Hier ist etwas entstanden, das unsere Sehgewohnheiten auf den Kopf stellt und die Fantasie anregt. Derartige Bilder scheinen sich aus (Alb)träumen materialisiert zu haben und haben zugleich eine hoch ästhetische Dimension. Belanglose Alltagssituationen werden verfremdet und ähneln dabei mal impressionistischer, expressionistischer oder abstrakter Malerei. Szenen der Vergangenheit für die Nachwelt gebannt auf einem Diafilm werden durch Feuchtigkeit, Hitze, Frost oder Mikroorganismen der gezielten, schrittweisen Dekonstruktion, aber letztendlich auch Zerstörung anheim gegeben. Durch chemische Veränderungsprozesse entstehen bizarre Effekte, die auf die Bilder hinter dem Bild hinweisen. Sie zeigen, der Versuch des Menschen, die Vergangenheit durch Fotografie festzuhalten, die Zeit anzuhalten, ist vergeblich. Die Technik stellt nur eine hilflose Krücke des Menschen dar, mit der Endlichkeit der eigenen Existenz umzugehen. Wie in einer Metapher für das menschliche Leben, entdecken wir in den veränderten Fotos verborgene neue Dimensionen, die bislang für den Betrachter unsichtbar unter der Oberfläche schlummerten. Die Aura wird sichtbar, Tore tun sich auf in eine andere Welt, fremdartige Wesen schlummern im Untergrund oder der Himmel entsendet ein Leuchtfeuer. Die dargestellten Körper von Mensch und Tier sind den Angriffen der Umwelteinflüsse ausgesetzt und entgegenständlichen sich. Formen lösen sich bis zur totalen Unkenntlichkeit auf, bis sie in einem abstrakten, diffusen Urkosmos münden. Auch dieser ist noch nicht das Ende des Prozesses. Zum Schluss bleibt von jedem Bild nur noch das weiße Nichts, die blanke Trägerschicht des Films, bar jeder Projektion. Jedes Bild war eine Illusion. Ist es auch das Leben? Lautet die Lösung „Ich denke, also bin ich?“