Emil Jannings
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Emil Jannings (1884 – 1950) war der erste deutsche Weltstar. Seine UFA-Filme 'Madame Dubarry', 'Anna Boleyn', 'Der letzte Mann', 'Variété' und 'Faust' ebneten ihm den Weg nach Hollywood, wo er von 1926 bis 1929 zu den Spitzenverdienern gehörte. Er wurde als erster Schauspieler mit dem Oscar ausgezeichnet und setzte mit dem Klassiker 'Der Blaue Engel' seine Karriere in Deutschland fort. Seine Bereitschaft, sich vom nationalsozialistischen Kino vereinnahmen zu lassen, führte nach 1945 zu einem Berufsverbot. Jannings war ein Mann der Gegensätze: tumb und schlau, kraftstrotzend und sensibel, kleinbürgerlich und weltmännisch. Er konnte chargieren und unterspielen, war zugleich Prolet und Gentleman. Der bis ins hohe Alter staatenlose, in der Schweiz geborene Sohn einer Russin und eines Amerikaners durchlebte bereits als junger Mann alle Höhen und Tiefen. Behütet aufgewachsen, verbrachte er seine Jugend als Matrose und lebte wie ein Bettler, als er in der Provinz seine ersten Theatererfahrungen sammelte. Erst mit 30 Jahren wurde er sesshaft, spielte in Berlin an Max Reinhardts Bühnen und trat in Filmen von Ernst Lubitsch und Friedrich Wilhelm Murnau auf. Mit bisher unbekannten Dokumenten aus Familienbesitz.