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Albert Steffen (1884–1963) war zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Schweizer Nachwuchsschriftsteller. 1945 erschien im Schwabe Verlag eine Gedichtsammlung zu seinem 60. Geburtstag, herausgegeben von Walter Muschg. Heute ist Steffens Werk in der Literaturwissenschaft weitgehend unbeachtet. Die Autorin untersucht in der einleitenden Rezeptionsgeschichte die Gründe für die anfängliche Anerkennung seines Frühwerks, die gescheiterte Schillerpreisverleihung und die späte Rezeption. Dies bildet den Rahmen für die Analyse der 1923 veröffentlichten Kleinen Mythen, die zu Steffens originärsten Schöpfungen zählen. Dieses Werk markiert den Übergang zu einem experimentellen, hermetischen Schreiben, dem die literarische Kritik nicht mehr folgen konnte. Steffens Kleine Mythen integrieren Traum, Jenseits und Verstorbene als Realität. Während der alte Mythos die Welt der Götter als Offenbarung betrachtet, erzählt Steffen einen neuen Mythos, der von der Erde aus in ein Himmlisches strebt. Diese Mythen sind keine hypothetischen Phantasien, sondern basieren auf individuellen Lebenserfahrungen und Grenzerfahrungen. Steffens Mythosverständnis wird mit bedeutenden Mythostheorien verknüpft und dient als Grundlage für die Analyse. Die semantische und narrative Struktur der Texte wird durch strukturalistische Methoden untersucht. Exkurse in angrenzende Themen wie Theologie, Anthroposophie und hermetische Traditionen erweitern den Kon
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Mythos, Traum und Imagination, Christiane Haid
- Language
- Released
- 2012
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