Geplante Altstadt

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Altstädte werden oft als Rückzugsorte der Tradition und authentische Überreste vergangener Zeiten betrachtet. Gleichzeitig sind viele Altstadtquartiere in Westeuropa in den letzten hundert Jahren Ziel von Sanierungsmaßnahmen geworden, bei denen Ersatzneubauten und umfassende Restaurierungen durchgeführt wurden. Dies trifft auch auf die Zürcher Altstadt zu, deren mittelalterlicher Kern seit dem späten 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre zahlreiche Sanierungsprojekte erlebte, die oft einen weitgehenden Ersatz der bestehenden Bausubstanz vorsahen. In den 1930er Jahren kam es zu einem Wandel in der Haltung gegenüber der Altstadt: Während zuvor moderne Neubaupläne diskutiert wurden, verfolgte die Stadtverwaltung nun das Ziel, das bestehende Stadtbild und den Maßstab der Altstadt zu bewahren. Auch wenn die geplanten Maßnahmen nicht in vollem Umfang umgesetzt wurden, führten diese Sanierungskampagnen zu erheblichen Eingriffen in die Altstadt. Besonders in den 1940er und 50er Jahren wurden zahlreiche Um- und Neubauten realisiert, die an die Umgebung angepasst waren und das Bild der Zürcher Altstadt nachhaltig prägten. Die Etappen dieser kaum bekannten Entwicklungen sind das zentrale Thema des Buches.