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Die Struktur der Welt ist durch extreme Hierarchisierung und Abschichtung geprägt, was sich in verschiedenen Dimensionen zeigt. Im Weltwirtschaftssystem klafft eine dramatische Kluft zwischen der OECD-Welt und dem »Rest der Welt«. Während die OECD-Welt eng und relativ symmetrisch vernetzt ist, bleibt der Rest asymmetrisch auf dieses Zentrum ausgerichtet. Dieses politisch dominierende Zentrum, das etwa 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, hat kein vergleichbar koordiniertes Machtzentrum als Gegenüber. Auch innerhalb der Nicht-OECD-Welt sind die Zerklüftungen deutlich: Rund zehn Prozent der Weltbevölkerung leben in Staaten, die zusammengebrochen sind oder kurz vor dem Zerfall stehen. 37 Prozent der Menschen leben in China und Indien, während weitere 37 Prozent in etwa 130 Gesellschaften mit begrenzter Staatlichkeit leben. Programmatiken über Weltordnung müssen sich mit diesen grundlegenden Realitäten auseinandersetzen, um nicht abstrakt und analytisch fragwürdig zu bleiben. Eine echte Auseinandersetzung mit der globalen Realität erfordert eine problemadäquate Kontextualisierung der Weltordnungsansätze.
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Weltordnung in einer zerklüfteten Welt, Dieter Senghaas
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- 2012
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