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Menschenfassungen

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Der erste Teil des Buches rekonstruiert den historischen Übergang von der mittelalterlichen Heraldik zu einem neuzeitlichen Aufzeichnungssystem. Die Heraldik, ein Wappensystem, diente der Selbstbezeichnung der 'besseren' Leute und juristischen Personen, und folgte strengen Regeln, bot jedoch auch Raum für Erfindung. Trotz ihrer Dominanz bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie seit der frühen Neuzeit von einer neuen Aufzeichnungstechnik in Frage gestellt. Monarchien und aufstrebende Bürger versuchten, die Präsenz und Ressourcen aller Menschen schriftlich festzuhalten, was zur Entstehung eines 'Staatswissens' führte, das seit dem 16. Jahrhundert als 'Statistik' bekannt ist. Die Medien dieser Technik sind Papier, Schrift, Listen und Tabellen. Das Buch untersucht diesen Wissenserzeugungsprozess bis zum späten 17. Jahrhundert und beleuchtet die politischen Machenschaften, die notwendig waren, um diese Erfassung zu initiieren und durchzusetzen. Der zweite Teil sucht theoretisch nachzuweisen, dass das Politische ein anthropologisches Existenzial ist, das aus menschlichen Angelegenheiten nicht wegzudenken ist. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die 'Bedürfnisbefriedigung' zur zentralen Aufgabe erklärt, um Politik zu umgehen. Die Analyse zeigt die Notwendigkeit, einen neuen 'Begriff des Politischen' zu entwickeln, der sich von Carl Schmitt absetzt und unter Einbeziehung anderer Theoretiker des 20. Jahrhunderts, wie Helmuth Plessner und

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Menschenfassungen, Walter Seitter

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1985
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