Deutsch, jüdisch, israelisch.
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Die Migrationssituation deutsch-jüdischer Emigranten in Israel, die vor dem NS-Regime in das britische Mandatsgebiet Palästina geflohen waren, verlangte im mehrfachen Sinne nach einer identitären Neuverortung. In Palästina beziehungsweise Israel wurden die Emigranten mit dem zionistischen Aufbauprojekt und mit der Konstruktion einer israelischen Kollektividentität konfrontiert. In der israelischen Ortschaft Nahariyya dagegen konnte bis in die Sechzigerjahre eine Enklave der deutschen Sprache und Kultur aufrechterhalten werden. Zu einem abwechslungsreichen deutschsprachigen kulturellen Leben trugen hier Erich Bloch (1897-1994), Jenny Cramer (1887-1975) und Fritz Wolf (1908-2006) bei. Die von diesen drei Autoren in den Jahren von 1948 bis 1967 verfassten Autobiographien, Tagebücher, Briefe und Essays untersucht die vorliegende Arbeit. Herausgearbeitet werden darin die Problemvielfalt ihres Selbstverständnisses und die Komplexität ihrer identitären Neuverortung zwischen den Selbst- und Fremdzuschreibungen als Deutsche, Juden und Israelis. Die bisher nicht ausgewerteten und überwiegend unveröffentlichten Texte sind einzigartige Zeugnisse des deutschsprachigen kulturellen Lebens in Israel und gewähren wertvolle Einblicke in die spezifische Lebenssituation der sogenannten Jeckes.