Literatur im Exil
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Diese Arbeit wirft einen komparatistischen Blick auf die Funktion literarischer Exildiskurse in Frankreich und Italien und analysiert deren Bedeutung für die Konstitution romantischer Autorschaft in der Folge der Französischen Revolution. Entlang exemplarischer Stationen der französischen und italienischen Literaturgeschichte zwischen dem letzten Drittel des 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Entwicklung eines lange Zeit gewissermaßen unterirdisch verlaufenden, poetologisch ausgerichteten Exildiskurses in Frankreich einem zunehmend national dominierten italienischen Exildiskurs gegenübergestellt. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk der Reintegration Dantes in den nationalen italienischen Kanon, in deren Verlauf der Exilant des 14. Jahrhunderts den Romantikern gerade als Exilant zum italienischen Nationalautor schlechthin wird. Ausgehend von einer Interpretation von Baudelaires „Le Cygne“ und den in diesem Text zusammenlaufenden literarischen Exiltraditionen, rekonstruiert die Arbeit anhand von Autoren wie François de Chateaubriand, Giambattista Casti, Vincenzo Monti, Germaine de Staël oder Ugo Foscolo die Entstehung eines literarischen Exildiskurses und der romantischen Vorstellung, dass poetisches Sprechen nur noch aus der Position eines realen oder imaginierten Exils denkbar sei.