Farbwarenhandel um 1800 - die Würzburger Kaufleute Venino
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Die hier vorliegende Studie über den Farbwarenhandel um 1800 stellt die bisher unbekannte, im Staatsarchiv Würzburg verwahrte Geschäftskorrespondenz der Kaufleute VENINO vor. Diese Archivalien bieten in Form von Preislisten, Bestellzetteln, Lieferscheinen und Rechnungen einen Überblick über alle in der Region um Würzburg um 1800 im Handel vertretenen Farbwaren und deren Charakteristika, die einzeln, z. B. in Studien über Bleiweiß, Indigo oder Cochenille, dargestellt werden. Belegen lassen sich Lieferungen der Kaufleute an die Würzburger Residenz, das Kloster Ebrach und die Schlösser Werneck und Veitshöchheim. Damit kann erstmals direkt nachgewiesen werden, welche Farbwaren zu dieser Zeit tätige Künstler, wie GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO oder MATERNO BOSSI, verwendet haben. Ferner lassen sich über die Firmenkorrespondenz der Kaufleute VENINO über 40 Firmennamen und -sitze von Farbwarenhändlern im In- und Ausland belegen; in Augsburg, Nürnberg oder Frankfurt gab es jeweils mehrere Farbwarenhändler. Das ermöglicht nicht nur das damalige Handelsnetz im Detail zu verstehen, sondern klärt auch die Rollenverteilung der im Farbwarenhandel beteiligten Berufssparten, etwa die der Material- und Spezereihändler. Nicht zuletzt können Verpackungs- und Transportarten von Farbwaren dokumentiert werden. Der Fund der im Würzburger Staatsarchiv entdeckten Archivalien der Firma VENINO klärt somit wesentliche Zusammenhänge über den Farbwarenhandel und die von Künstlern konkret verwendeten Farben um 1800 und liefert damit nicht zuletzt beispielhaft Beiträge zur originalgetreuen Restaurierung von Kunstwerken aus dieser Zeit.