Facilitated communication
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Die Entdeckung der ‚Gestützten Kommunikation’ (Facilitated Communication, FC) begründete große Hoffnungen. Vor allem Menschen mit autistischem Verhalten schienen nun plötzlich auf einem Niveau kommunizieren zu können, das zuvor unerreichbar war. Bald jedoch belegten wissenschaftliche Studien die Schwierigkeit, diese unerwarteten Leistungen unabhängig von der ‚stützenden’ Person zu replizieren. Seither wird FC sehr kontrovers diskutiert: Zeigen kommunikationsbeeinträchtigte Menschen mit dieser Unterstützung, was sie können, oder werden sie von den Stützpersonen wie Marionetten und ohne erkennbaren eigenen Willen ferngesteuert? Bislang fehlten wissenschaftliche Studien zur Interaktion zwischen gestützter und stützender Person, in denen erforscht wird, was beim Stützprozess tatsächlich geschieht. Dieses Buch, das auf den Ergebnissen des Forschungsprojektes „Kommunikationsanalysen zur Facilitated Communication bei Menschen mit Autismus“ (KAFCA) basiert, gibt Antworten auf folgende Fragen: Wie interagieren die beiden Kommunikationspartner bei FC? Gibt es bei bildgenauen Videoanalysen Hinweise darauf, ob und wie die Stützperson steuernd in den Schreibprozess beim FC-Nutzer eingreift? Ist bei der FC-Interaktion ein eigenes Interesse der Nutzer zu erkennen, oder reagieren sie nur fremdgesteuert auf Impulse und Anregungen ihrer Stützpersonen? Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis und zur Bewertung der Facilitated Communication geleistet. Das Projekt KAFCA wurde von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gefördert.