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Argentinien zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den wohlhabenden Ländern der Erde. Hunderttausende von Europäern wanderten damals in einen Staat aus, der moderner zu sein schien als ihr eigenes Land. Auf die „oligarchische Republik“ der Jahrhundertwende folgten politische Reformen und ein Aufstieg der Mittelschicht. Nach einem autoritären Rückfall wurde nach freien Wahlen ab 1945 der Peronismus zur wichtigsten politischen Kraft. Mit Juan Domingo Perón, seiner zweiten Frau Eva Duarte (Evita) und Ernesto Che Guevara hat Argentinien bekannte Populisten und Revolutionäre hervorgebracht. Zwischen 1976 und 1983 herrschte eine repressive Militärdiktatur. Seitdem wird das Land demokratisch regiert. Eine Finanz- und Staatskrise von 2001 scheint überwunden, seit zehn Jahren besteht ein Wirtschaftswachstum, das vor allem auf die Rohstoffnachfrage an den asiatischen Märkten zurückgeht. Argentinien zählt zur Gruppe der Zwanzig (G20), in der sich die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer über wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen abstimmen. Mit dem vorliegenden Band liegt erstmals wieder eine Einführung in das politische System vor. Der südamerikanische Staat wird dabei nach den Merkmalen westlicher Systeme analysiert, denen sich die Mehrheit der Argentinier zurechnet. Die Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass gleichwohl spezifische Züge vorliegen (Populismus, Formen der Anomie, Klientelismus, Personalismus), die Argentinien in eine Demokratie sui generis verwandeln.
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Argentinien, Nikolaus Werz
- Language
- Released
- 2012
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- Title
- Argentinien
- Language
- German
- Authors
- Nikolaus Werz
- Publisher
- Wochenschau-Verl.
- Publisher
- 2012
- ISBN10
- 3899748131
- ISBN13
- 9783899748130
- Category
- Political Science / Politics
- Description
- Argentinien zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den wohlhabenden Ländern der Erde. Hunderttausende von Europäern wanderten damals in einen Staat aus, der moderner zu sein schien als ihr eigenes Land. Auf die „oligarchische Republik“ der Jahrhundertwende folgten politische Reformen und ein Aufstieg der Mittelschicht. Nach einem autoritären Rückfall wurde nach freien Wahlen ab 1945 der Peronismus zur wichtigsten politischen Kraft. Mit Juan Domingo Perón, seiner zweiten Frau Eva Duarte (Evita) und Ernesto Che Guevara hat Argentinien bekannte Populisten und Revolutionäre hervorgebracht. Zwischen 1976 und 1983 herrschte eine repressive Militärdiktatur. Seitdem wird das Land demokratisch regiert. Eine Finanz- und Staatskrise von 2001 scheint überwunden, seit zehn Jahren besteht ein Wirtschaftswachstum, das vor allem auf die Rohstoffnachfrage an den asiatischen Märkten zurückgeht. Argentinien zählt zur Gruppe der Zwanzig (G20), in der sich die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer über wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen abstimmen. Mit dem vorliegenden Band liegt erstmals wieder eine Einführung in das politische System vor. Der südamerikanische Staat wird dabei nach den Merkmalen westlicher Systeme analysiert, denen sich die Mehrheit der Argentinier zurechnet. Die Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass gleichwohl spezifische Züge vorliegen (Populismus, Formen der Anomie, Klientelismus, Personalismus), die Argentinien in eine Demokratie sui generis verwandeln.