Gelebte Antike – Friedrich Wilhelm IV. und Charlottenhof
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Welche Motive bewegten den Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. dazu, Charlottenhof als Villa zu entwerfen? Welche baukünstlerischen Absichten verfolgte er zusammen mit den Architekten Schinkel und Persius sowie den Gartenkünstlern Lenné und Sello? Anhand der Auswertung bisher von der Forschung überwiegend noch nicht berücksichtigter und unveröffentlichter Archivalien, wie dem persönlichen schriftlichen Nachlass Friedrich Wilhelms und seiner Familie, seiner Architekten und Hofgärtner, gewinnt Antje Adler neue Erkenntnisse über die Geschichte des Schloss- und Gartenensembles. Auf den königlichen Spiritus Rector gehen nicht nur die gestalterischen Grundideen dieser Anlage, sondern auch der inhaltliche Bezug auf eine antike römische Villa zurück. Der Einfluss von Bildung und Erziehung sowie Friedrich Wilhelms Interesse und das seines gelehrten Bekanntenkreises für Archäologie und Antike wird an ausgewählten Beispielen bis 1857 erläutert. Die Autorin gibt einen Überblick über die Planungen, Vorbilder und die Verwirklichung der Anlage und interpretiert dabei erstmalig die Räume der Römischen Bäder und ihre Ausstattung aus Sicht des königlichen Bauherrn. Die Erläuterung der Nutzung und Bedeutung sowie die nachhaltige baukünstlerische Wirkung der Anlage Charlottenhofs innerhalb der königlichen Familie beschließen das behandelte Thema. Die Villa Charlottenhof erscheint als ein Ort, den Friedrich Wilhelm mit Beharrlichkeit für sich und seine engsten Vertrauten nach antikem Muster als einen Ort der Zuflucht und Erquickung zu gestalten wusste.