Stefan Zweig
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Rüdiger Görners Zweig-Monographie führt vor Augen, wie vielfältig das Werk dieses habsburgischen Europäers und Weltbürgers ist und wie sehr seine Produktivität zu erstaunen vermag. Görner sieht bei Stefan Zweig eine große Sicherheit in der sprachlichen Komposition, eine Artistik der Erzählstrukturen und Virtuosität im Umgang mit dem Material am Werk. Dabei leuchtete er unbekannte Aspekte des Œuvres ebenso aus, wie er die Sammelleidenschaft und ein umfassendes Projektdenken als Grundlagen des Zweig'schen Schaffens definiert. Beruhend auf einer über dreißig Jahre langen Auseinandersetzung mit diesem Autor macht Görner klar, dass sich das Phänomen Zweig nicht zureichend mit einem »leicht zugänglichen« Schreiben erklären lässt, mit der klischeehaften Kritik an einer Fixiertheit auf den schriftstellerischen Erfolg. Rüdiger Görner befragt vielmehr Zweigs Ästhetik sowie sein poetisches Geschichtsbild und Selbstverständnis als Autor. Zweig war ein ›engagierter‹ Schriftsteller in einem literarpolitischen Sinn und behielt doch die Souveränität, sich als Schriftsteller keiner politischen Richtung zu verschreiben – nur jener der Humanität.