Guttenbrunner
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Kärnten von einer Seite, die nicht viele kennen. Zwei Buben der lokalen Arbeiterbewegung durchleben das 20. Jahrhundert und damit die schicksalhaften Jahrzehnte vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Der eine, Josef, wird Erster Landtagspräsident und damit Chef der Legislative; der andere, Michael, versinkt im literarischen Dasein. Am „Abend seines Lebens“ beantwortet er die Frage, was ihm Kärnten heute und für sein Werk bedeutet, folgend: „Für meine Eltern war Kärnten , der Erde grober Teil’; für mich ist es der Boden, auf dem mein Grundriss eingezeichnet ist, wo ich lesen uns schreiben lernte. Es ist die Urstätte meines Patriotismus und des Konfliktes mit der herrschenden Ordnung. Es ist das Land, das meine Jugend gesehen hat, die erste Liebe, alles Tolle und Traurige der frühen Jahre. In Klagenfurt bin ich zum erstenmal im Gefängnis gesessen; von Klagenfurt aus bin ich zur Deutschen Wehrmacht eingerückt; und aus den fürchterlichen Weiten des Großdeutschen Reiches und des Krieges bin ich nach Klagenfurt zurückgekehrt. Dort bin ich auch zum erstenmal im Leben in ein Symphoniekonzert und ins Theater gegangen; und in der Landesgalerie sah ich zum erstenmal Bilder von Malern wie Pernhart, Wiegele, Clementschitsch und Boeckl. Mit einem Wort: Kärnten war der Ort der ersten Einweihung in die Geheimnisse des Lebens und der Kunst. Darüber hinaus ist Kärnten schicksalhaft und verhängnisvoll durch seine nationale Zwienatur und den nationalen Zwist, durch Nationalhass und die Trennung der Völker. Aber auch das bindet mich an die heimatliche Scholle.“ Michael und Josef Guttenbrunner ließen sich weder literarisch noch gesellschaftlich einordnen. Und doch steht ihr Name für die fortwährende Entwicklung und Durchsetzung von Menschenrechten und die Darstellung eines dauerhaften und wahrhaftigen Bildes ihrer Heimat Kärnten.