Raffi Kaiser, Le voyage des voyages
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Transkription und Erinnerungsspur zugleich sind die Zeichnungen von Raffi Kaiser. Seit er sich Ende der 1970er Jahre für einen radikalen Schnitt entschied, sind ausschließlich Landschaften entstanden. Womöglich sind die Unterschiede zwischen seinen surrealen Bildern und seinen phantastisch genauen Zeichnungen nicht so groß wie es scheint. Raffi Kaiser, der 1931 in Jerusalem geboren wurde, erwanderte sich Wüsten und später Japan und China. Im Rückblick kommentiert er diesen Schritt mit einem Bedürfnis nach Einsamkeit und Zeit zum Nachdenken. Die monumentalen und zugleich filigranen Zeichnungen, die der Künstler von diesen Landschaften schafft, entstehen im Atelier, entweder mit der Feder oder mit hartem Bleistift. Raffi Kaisers Zeichnungen sind chinesischen und japanischen Künstlern verbunden und dabei doch westlichen ästhetischen Vorstellungen treu geblieben. So zeigt er seine Reisen oft als Paravent oder auch als Panorama, das die Rezeption seines Werkes für den Betrachter in zurückgelegte Wegstrecke und verstrichene Zeit übersetzt. Diese Bilderbögen können durchaus eine Länge von über 50 Metern einnehmen. Die Publikation „Le voyage des voyages“ dokumentiert nicht allein diese zentrale Arbeit, die die unterschiedlichsten Landstriche in einem Werk vereint und nun erstmals in jedem Strich nachzuvollziehen ist. Sie stellt „Le voyage des voyages“ auch als Wegbegleiter ein ganzes Kompendium von Texten zur Seite, die von Kuratoren, Schriftstellern, Übersetzern und Kulturhistorikern stammen, die eng mit Raffi Kaisers Werk verbunden sind. Die Reise in die Natur wird zu einem Parcours auf einem weißen Blatt Papier. Der Betrachter kann dieser Reise nun mit den Augen und im Geist folgen. Mit Texten von: Franz Armin Morat, Markus Brüderlin, Katharina Epprecht, Nicholas Fox Weber, Ulrich Schneider, Jeanette Zwingenberger, Marc Scheps, François Fédier, Irving Wohlfarth sowie einem Gespräch zwischen Michaël Ferrier und Raffi Kaiser.