Martin Walsers Goetheroman »Ein liebender Mann«
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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Martin Walsers Goetheroman Ein liebender Mann, der 2008 für Begeisterung am deutschen Literaturmarkt sorgte. Ziel dieser Studie ist es, die Differenzen zwischen Historizität und Fiktion innerhalb des Romans zu eruieren und auszuwerten. Hierfür wurden historische Quellen zu der relevanten Zeit in Goethes Leben auf ihre Authentizität hin überprüft und der fiktionalen Welt des Romans gegenübergestellt. Die fast ausnahmslos historischen Personen, die Walser als Figureninventar dienen, werden ebenso wie die beiden Protagonisten Johann Wolfgang von Goethe und Ulrike von Levetzow eingehend vorgestellt. Zudem werden die möglichen Gründe für Walsers Entscheidung, einen über weite Teile historischen Roman zu verfassen, diskutiert. Essenziell sind in diesem Zusammenhang die Betrachtung früherer Werke des Autors sowie seine komplexe Beziehung zur Literaturkritik und vice versa. Der Schlussteil der Arbeit widmet sich den zahlreichen intertextuellen Bezügen und Verweisen des Romans, vor allem realhistorischen Briefen, Werken diverser Autoren und Werken Goethes. Im Zentrum dieser Betrachtungen stehen Goethes Leiden des jungen Werthers sowie seine Elegie und deren Bedeutung für den Roman. Neben den literaturwissenschaftlichen Analysen versucht diese Arbeit das – in beiden Fällen – einzigartige Schaffen der Autoren Goethe und Walser angemessen zu würdigen.