Staatsbürgerschaft
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Wie lassen sich die Werte einer demokratischen und säkularen Staatsbürgerschaft – die Versprechen von Citizenship und Citoyenneté der einstmals revolutionär-demokratischen Nationen – unter den heutigen Bedingungen von Globalisierung, Migration und kultureller Differenz behaupten? Oft bleiben in den aktuellen Debatten die Verunsicherungen und Ängste verborgen, mit denen die national verbürgte Staatsbürgerschaft gegen die soziale Dynamik einer weltweiten Migration und die Herausforderungen von kulturellen und ethnischen Minderheiten im eigenen Land verteidigt wird. Entstanden ist eine Grauzone zwischen der verfassungsrechtlich gesicherten Staatsbürgerschaft und der sich über die Grenzen von staatlichen Gemeinschaften hinaus bewegenden ethnischen, religiösen, sozialen und politischen Vergesellschaftung. Wie sollte eine staatsbürgerliche Zugehörigkeit bestimmt sein, welche die Balance hält zwischen den rechtsstaatlichen Verbindlichkeiten von Gleichheit, Glaubensfreiheit und politischer Partizipation einerseits und den diversen kulturellen Ansprüchen und Identitätsbehauptungen andererseits? Wie sollte eine europäische Bürgerschaft, wie eine 'Weltbürgerschaft' beschaffen sein? In den Mosse-Lectures diskutieren Politiker, Historiker, Juristinnen und Politologen, eine Philosophin und Kunstwissenschaftlerin die rechtlichen, sozialen, kulturellen und politischen Grenzwerte der Staatsbürgerschaft, ergänzt durch vierzehn künstlerische Kartographien der Civitas des argentinischen Künstlers Guillermo Kuitca.