Nach Scott. Textanalysen zum historischen Roman in Frankreich. Vigny, Mérimée, Hugo
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In zeitlicher Nachfolge zu Walter Scott entsteht ab 1814 ein in ganz Europa seriell kopierter Romantypus, der dem Zeitgeist entspricht. Anschauliche Textanalysen von drei Klassikern des französischen Romans, Alfred de Vignys 'Cinq-Mars' (1826), Prosper Mérimées 'Chronique du règne de Charles IX' (1829) und Victor Hugos 'Notre-Dame de Paris' (1831), zeigen in vorliegender Studie, dass sich der historische Roman in Frankreich zunehmend vom schottischen Modell entfernt. Über die umfangreiche monographische Forschung zu allen drei Autoren hinaus, werden hier gemeinsame Motive als solche erkannt, Gattungskonstanten von individuellen Varianten getrennt und in der Abkehr von Scott nationale Spezifika benannt. Im satirischen Ton, in Digressionen, in der frivolen Gestaltung der Liebe als 'amourpassion', im tragischen Ende der Romanhandlung und im Motiv des Antiklerikalismus - all dies französische Spezifika -, rekurrieren die Autoren gemeinsam auf nationale literarische Traditionen des 18. Jahrhunderts. „Nach Scott“ heißt in Frankreich „après Scott“ und nicht „selon Scott“.