Marcel Duchamp

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Rudolf Herz’ Buch liest sich wie ein spannendes Kriminalstück und eröffnet der kunsthistorischen Forschung neue Ansätze. Herz umkreist Duchamps München-Aufenthalt in Form einer kriminalistischen Recherche, die historische Rekonstruktion und künstlerische Imagination verbindet. Anlässlich der gleichnamigen Ausstellung des Architekturmuseums München gestaltet Herz eine Außenskulptur, die Duchamps Münchner Domizil mit 17 Metern Länge und 7 Metern Höhe nachbildet. Die 1:1 Rekonstruktion des zehn Quadratmeter großen Zimmers, das Duchamp als Atelier nutzte, wird um 90 Grad gekippt und vor der Alten Pinakothek aufgestellt. Herz deutet die Wohnung als „Wiege der konzeptuellen Kunst“. Die inspirierenden Vermieter, ein Ingenieur und eine Schneiderin, spielen eine zentrale Rolle. Das Buch dokumentiert Duchamps radikale Münchner Wende und enthält erstmals veröffentlichte Dokumente zu Kunst, Technik und Alltag in München. Herz zeigt Schnittstellen zwischen Kunst und Technik und porträtiert Duchamp als jungen Verweigerer im Münchner Exil, besessen vom Wunsch, den Kubismus zu überwinden. Duchamp entwickelt bald darauf Kinetik, Installation, Readymades und Prozesskunst. Herz behält die Stadt als Inspirationsfeld Duchamps im Blick und beleuchtet die mysteriösen Wege des Künstlers sowie die Liebe als künstlerischen Impetus. Duchamp hat seine Münchner Zeit geheimnisumwittert gehalten, was die Bedeutung dieser „völligen Befreiung“ für sein Werk b