Die Typologie von Schiedssprüchen
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Gegenstand der Arbeit ist die Definition des Schiedsspruchs sowie die Definition und Systematisierung der bislang unterschiedlich verwendeten Unterarten des Schiedsspruchs. In der internationalen Schiedsgerichtlichspraxis konnte selbst im Rahmen einer speziell hierfür eingesetzten Kommission der International Chamber of Commerce (ICC) oder in den Beratungen zum UNCITRAL Model Law keine einheitliche Definition des Schiedsspruchs sowie dessen Unterarten erzielt werden. Die vorliegende Untersuchung zeigt auf, dass und welche Kriterien in der Schiedsgerichtspraxis und vor den nationalen Gerichten als minimale Definitionsmerkmale anerkannt sind. Dabei wird auf spezielle und aktuelle Probleme, wie z. B. die des Mediationsschiedsspruchs und Schein-Schiedsspruchs, eingegangen. In einem weiteren Schritt entflechtet die Arbeit die konfuse Verwendung der unterschiedlichen Schiedssprucharten und deren Begrifflichkeit und führt sie unter Berücksichtigung der im internationalen Rechtsverkehr erforderlichen Rechtsklarheit und Kompatibilität mit den nationalen Vollstreckungsordnungen einer auf drei Schiedssprucharten begrenzten Kategorisierung zu: Voll-Endschiedsspruch, Teilschiedsspruch und Zwischenschiedsspruch. Dabei wird zu jeder Schiedsspruchart dargestellt, welche Gegenstände hierunter fallen und wie sie sich zur Frage der Vollstreckbarkeit und Anfechtbarkeit verhält. Abschließend wird eine terminologische und inhaltliche Abgrenzung zu Entscheidungen im einstweiligen Rechtsschutzverfahren sowie zu verfahrensleitenden Anordnungen des Schiedsgerichts getroffen. Die Arbeit ist eine dogmatische Aufarbeitung der bis heute im Unklaren gebliebenen Definition des Schiedsspruchs, die Beispiele und Formulierungen für die Schiedsgerichtspraxis bietet und dem Praktiker eine übersichtliche Darstellung sämtlicher problematischen Konstellation zur Lösung eigener Probleme aufzeigt. DIS - Schriftenreihe der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit : Band 27