Unterhaltungsrepublik Deutschland

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Gute Unterhaltung ist der Versuch, die Menschen von sich sselbst abzulenken, stellte einst der Schauspieler Will Quadflieg fest. Wenn wir mögen, lassen uns Fernsehen, Film, Internet und Printmedien in eine Welt abtauchen, in der die Gesetze des eigenen Alltag nicht gelten. Gleichwohl werden wir via TV, Kino, Computer oder Magazin mit einer Realität konfrontieren, die von Regeln und Erfahrungen, Wissen und Herausforderungen bestimmt wird. Was als Unterhaltung wahrgenohmen wird, ist gleichwohl von politischen gesellschaftlichen Botschaften durchsetzt und damit auf subtile Weise stets mehr als passives Relaxen. Die Einbeziehung von Randgruppen in der "Lindenstraße", der Umgang mit Verdächtigen im "Tatort", die Homestory der Politikerin in der Boulevardpresse oder der sozialkritische Kinofilm: Sie alle führen uns Lebensstile, Normen und Einstellungen vor AUgen und prägen uns und unser Handeln damit oft mehr, als uns bewusst ist. Diesen engen Zusammenhang zwischen Medien, Unterhaltung und politischer Kultur machen die Beiträge dieses Buches transparent.