Heimkehr und Neuanfang

Im dritten Teil seiner Autobiographie erzählt Hieronymus Hirschle von der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg – zwar lebend, äußerlich unverletzt, aber innerlich gebrochen und mutlos. Die Suche nach einem Neuanfang gestaltet sich unter den äußeren und inneren Gegebenheiten sehr schwierig. Privat gelingt ihm schließlich ein Neubeginn – er gründet eine Familie und findet eine Wohnung – aber was Ausbildung und Beruf betrifft, kann er nie mehr seinen Fähigkeiten gemäß Fuß fassen. „Von diesem Tag an endlich war ich, der begeisterte Patriot und Militarist, der Verherrlicher aller Kriege und Schlachten, vollends zum bedingungslosen Pazifisten geworden. Ich würde, das schwor ich mir, nie mehr eine Waffe in die Hand nehmen, und meine Kinder, wenn mir je welche geschenkt würden, auch nicht. Irgendwann musste man ja beginnen, diesen Irrsinn zu beenden… …‚Wirst du deinen Kindern später auch mal von mir erzählen? ‘ ‚Das tu ich ganz gewiss, Mutter, ich erzähl ihnen nicht nur, ich schreib unsere ganze Geschichte auf und schenk sie ihnen. Dann haben sie auch immer ein Andenken an dich. und ich weiß, dass es eine schöne Geschichte wird, sicher die schönste für meine und unsere ganze Familie. ‘… … Nur einmal noch, ich glaube, es war 1962, nahm ich auf Drängen meiner Kollegen an einer sogenannten Eignungsfeststellung für den gehobenen Dienst teil. Aber wie ich schon befürchtet hatte entsprach meine Arbeit wegen ‚mangelhafter Interpunktion‘ nicht den Anforderungen, die an einen so diffizilen Berufsstand gestellt werden mussten.“