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Hochschule im Überwachungsstaat

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Im Kontext des Kalten Krieges und des ihn maßgeblich prägenden Konkurrenzkampfes zwischen der Bundesrepublik und der DDR nahmen die Hohen Schulen beider Länder als Ausbildungsstätten der künftigen Eliten einen zentralen Platz ein. Die Karl-Marx-Universität Leipzig, nach der hauptstädtischen Humboldt-Universität die zweitgrößte ostdeutsche Alma mater und erklärte Kaderschmiede der Partei- und Staatsführung, wurde dabei in den siebziger Jahren systematisch zu einem Machtinstrument der SED entwickelt. Damit einher ging die umfassende Durchdringung aller Bereiche der Universität durch das „Schild und Schwert der Partei“, das Ministerium für Staatssicherheit. Elise Catrain analysiert eingehend den Apparat der Geheimpolizei und dessen Überwachungspraxis an der Leipziger Universität in den innenpolitisch relativ stabilen Jahren zwischen dem erstickten „Prager Frühling“ und der Geburt der polnischen Solidarność-Bewegung und illustriert wichtige Details mit einer Reihe von Fallbeispielen. Während dieser Zeit trugen der regelmäßige offizielle Austausch der Universitätsleitung mit der Staatssicherheit und das sich immer filigraner entwickelnde Netz der Inoffiziellen Mitarbeiter dazu bei, jedwede politische Opposition und auch sonstige Normabweichungen im Keim zu ersticken. Das bislang so nicht bekannte Maß der Überwachung der ausländischen Studierenden leistete hierzu ebenfalls einen erheblichen Beitrag. Catrains Untersuchung profitierte von den wissenschaftlichen Forschungen aus Anlass des 600. Gründungsjubiläums der Universität Leipzig und bildet mit deren Fortführung und gestützt auf die umfassende Quellenausschöpfung einen künftighin unverzichtbaren Baustein zu deren Historie.

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ISBN
9783865837257

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2013, hardcover

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