Musik und Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno
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Die Arbeit hat zum Ziel, aus dem umfangreichen Werk Adornos einige Aufsätze herauszugreifen, daraus einen Eindruck seines Denkens über Musik und Kulturindustrie zu destillieren und diesen aus der Sekundärliteratur mit einer heutigen Sicht zu konfrontieren. Dies wird einem von Adorno nicht leicht gemacht. Denn der eigentümliche, ungemein dichte Stil dieses Autors wehrt sich nach Kräften gegen jede Zusammenfassung oder Kürzung. Es wurden daher einige wesentliche Gedanken aus der großen Menge dessen herausgegriffen, was Adorno über die Musik und die Musikindustrie verfasst hat. Die Arbeit beginnt mit einem Blick auf die Philosophie Adornos und mit dem Versuch, in der äußerst umfangreichen und komplexen Ästhetischen Theorie Adornos, den Grundlagen seines Kunstbegriffs nachzuspüren. Aus der Musiksoziologie werden die Typen von Musikhörern, die Adorno an seinen hohen Anforderungen gemessen und klassifiziert hat, betrachtet. Aus den gesammelten Schriften wurden einige charakteristische Aufsätze zur Musik ausgewählt und inhaltlich reflektiert. Schließlich wurde aus der Dialektik der Aufklärung das Kapitel über die Kulturindustrie ausgewählt und kommentiert. Adornos ideologische Grundlage war der von Hegel beeinflusste Marxismus, allerdings in seiner pessimistischen Interpretation, ohne noch die Hoffnung auf den Aufstand der Massen zu hegen. Nicht zu vergessen sind auch die Umstände, unter denen die Werke Adornos entstanden: persönlich betroffen von rassischer Verfolgung und Krieg, ins Exil gezwungen, wo seine Arbeit nicht dieselbe Anerkennung fand, wie in seiner Heimat – all dies macht seine abgrundtief pessimistische negative Dialektik verständlicher. Die Erosion dieser ideologischen Basis durch die jüngere Geschichte hat die Rezeption der Werke Adornos beeinträchtigt, ihn aber keinesfalls zur Bedeutungslosigkeit verurteilt.