Zum Einfluss von Vertrauen, Machtverhältnissen und Glaubwürdigkeit auf Informationsoffenlegungen in Unternehmungskooperationen
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Die marktbedingt notwendige Hebung wertschöpfungskettenübergreifender Rationalisierungspotentiale erfordert intensive Koordinationsbemühungen, verstärkt wechselseitige Abhängigkeiten und kreiert Risiken opportunistischen Verhaltens zwischen Kooperationspartnern. Insofern treten aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere wechselseitige Informationsoffenlegungen und Vertrauen zwischen kooperierenden Unternehmungen in den Fokus. Im Kontext dieser Arbeit verdient insbesondere die Situation der im Jahre 2009 diskutierten möglichen Übernahme und vertikalen Integration der Adam Opel AG durch den Automobilzulieferer Magna besondere Aufmerksamkeit, da diese Konstellation für dritte Unternehmungen zusätzlich zu allgemeinen Kooperationsrisiken die Problematik beinhaltete, dass im Zuge der Kooperation von der unabhängigen dritten Unternehmung weiter gegebene Informationen potentiell auch einem direkten Konkurrenten zufließen könnten. Die Analyse der Anreizsituation hinsichtlich der (wechselseitigen) Offenlegung von Informationen unter besonderer Berücksichtigung der eben beschriebenen Situation ist daher zentraler Aspekt der betrachteten Arbeit. Der Autor betrachtet zunächst detailliert die monetäre Anreizsituation der Informationsoffenlegung in Unternehmungskooperationen vor dem Hintergrund vertikaler Integration, bevor sie im Anschluss umfassender die Analyse weiterer nicht-monetärer Einflussfaktoren auf die Erfolgswahrscheinlichkeit und Stabilität von Unternehmungskooperationen behandelt. Diese duale Herangehensweise findet sich auch in der verwendeten Methodik wieder: einer Kombination aus modelltheoretischer Abbildung, einer empirischen Untersuchung mittels Kausalanalyse und einer Konzeption einer möglichen experimentellen Umsetzung des verwendeten Modells. Als zentrale Ergebnisse konnten festgehalten werden: - In der gewählten modelltheoretischen Abbildung resultierte eine wechselseitige Zurückhaltung von Informationen ggü. Kooperationspartnern unabhängig von vertikaler Integration. - Wesentliche nichtmonetäre Einflüsse auf den Kooperationserfolg leisten wechselseitige Abhängigkeit, Vertrauen und auch Informationsoffenlegung.