Die USA unter Obama
Authors
More about the book
Die „charismatische Führung“ Obamas weckte in der tiefgreifenden Krise des Hightech-Kapitalismus viele Hoffnungen auf einen Politikwechsel in Richtung eines Green New Deal. Im historischen Vergleich zum New Deal unter Franklin D. Roosevelt in der Krise der 1930er analysiert Ingar Solty aufgegebene Chancen und vertane Möglichkeiten Obamas in der historischen Situation einer großen Krise des Kapitalismus. Das Obama-Projekt wird auf Herz und Nieren geprüft, indem die Strategien der Bündnispolitik und Politikansätze der Obama-Administration ausgeleuchtet werden. Ingar Solty legt eine umfassende, ideologietheoretisch informierte, gramscianische Studie zur politischen und ökonomischen Konstitution der US-Gesellschaft, ihren Widersprüchen, Interessenkonstellationen und unbewältigten Herausforderungen als globale Führungsmacht vor. Die leitende Frage des Buches ist, wie weit es Obama gelungen ist, eine Alternative „geistig-moralischer Führung“ für eine gesellschaftliche Umgestaltung produktiv zu machen. Solty zieht nach Obamas Wiederwahl eine Zwischenbilanz, die alle Aspekte US-amerikanischer Kräfteverhältnisse und ihrer Neukonstituierung in der Krise beleuchtet: die wirtschaftlichen Herausforderungen und Umbruch-Nöte in der globalen Krise, die politischen Interessenkonstellationen von Tea-Party über Gewerkschaften bis hin zur Occupy Wall Street-Bewegung, Obamas Krisenmanagement in Gesundheitsreform und Außenpolitik, das Konjunkturprogramm, die Bankenrettung, die Finanzmarkt-Reform, die Bearbeitungsversuche der Krise der Automobilindustrie, die Politik um öffentliche Infrastruktur. Das Buch begibt sich zudem auf die Suche nach der Zukunft des globalen Kapitalismus, deren Management sich die USA seit dem Zweiten Weltkrieg zur Aufgabe gestellt haben. Die politische Handlungsfähigkeit der Obama-Administration hängt nun auch davon ab, wie die Kräfte von Occupy Wall Street-Bewegung und Gewerkschaften in ein aktivierendes Projekt eingespannt werden können.