Ethos des Kunsturteils
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Max Sauerlandt (1880-1934) zählte zu den engagierten deutschen Museumsdirektoren, die sich im frühen 20. Jahrhundert durch Ankäufe, Ausstellungen und Publikationen kompromisslos für die Künstler der Moderne einsetzten, vor allem für Maler und Bildhauer des deutschen Expressionismus. Seine Korrespondenz spiegelt die Intensität seiner Teilnahme an ihren Werken ebenso wie seine Hilfsbereitschaft. Vehement und zukunftsbewusst, kritisch gegenüber dem Zeitgeist, trat er in einem epochalen Streit mit Wilhelm von Bode, dem Generaldirektor der Berliner Museen, für Emil Nolde ein. Als Direktor des Museums in Halle und später des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe engagierte er sich für die neue Kunst und die „Einheit des Künstlerischen“. Da er als Vorkämpfer um das Recht der Moderne in vorderster Reihe stand, warfen ihn die Nationalsozialisten nach der Machtübernahme unverzüglich aus dem Amt. Sauerlandts hier erstmals im Zusammenhang publizierte Korrespondenz mit Künstlern, Sammlern, Museumsleuten und Mäzenen macht die Jahrzehnte seines Wirkens gegenwärtig, insbesondere seinen Gedankenaustausch mit Künstlern, die Zeit seines Streits um Nolde und seiner Verfolgung durch die braunen Ideologen.