Die Kriminalpolizei in der SBZ - DDR von 1945 bis 1952
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Erstmals werden in diesem Buch die zahlreichen und komplexen Veränderungen der Organisation und der Aufgaben der Kriminalpolizei im Zeitraum von 1945 bis 1952 umfassend beschrieben. Beginnend mit der Aufstellungsphase in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) führen die Darstellungen bis zur Auflösung der Länder im Jahr 1952 und den damit verbundenen einschneidenden Veränderungen in der Verwaltungsstruktur. Die Entwicklung der Kriminalpolizei in diesem Zeitraum ist durch folgende Prozesse gekennzeichnet: selektive Kontinuität, Personalaustausch, Re-Professionalisierung und Akademisierung, Zentralisierung, Ideologisierung. Mit hoher Faktendichte werden die Veränderungsprozesse sowohl in den einzelnen Hierarchieebenen als auch in den inhaltlichen Aufgabengebieten beschrieben. Die Auswirkungen auf die Ermittlungspraxis bleiben dabei nicht unerwähnt, wird doch ausführlich über die Entwicklungen im kriminalpolizeilichen Meldedienst, im Erkennungsdienst und in der gesamten Kriminaltechnik sowie in der Fahndung berichtet. Breiten Raum nimmt das Bildungs- und Schulungssystem ein, das mit detaillierten Lehrplänen, Schulungs- und Zeugnisdokumenten plastisch dargestellt wird. Die Arbeits- und Lebensbedingungen in dieser Frühphase der Kriminalpolizei werden bis zur Versorgung mit Bekleidung, Lebensmitteln und Wohnraum beschrieben. Zahlreiche Dokumente, Organigramme und Zeittafeln runden die zeitgeschichtlichen Betrachtungen ab. Bei historisch unvoreingenommener Betrachtung können Erkenntnisse aus den damaligen Dezentralisierungs- und Zentralisierungsprozessen in den polizeilichen Strukturen in Einzelaspekten durchaus auch heutigen Strukturdebatten interessante Impulse geben. Hier sei etwa an die Forschungsbündelung im früheren Institut für Kriminalistik an der Humboldt-Universität zu Berlin erinnert.