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Wittgensteins Sprachspiel der Emotionen

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Den Begriff der Emotion umweht im umgangssprachlichen Gebrauch der Hauch des im Inneren Versteckten, dem eine körperliche Reaktion folgt. Wittgenstein entwickelt in seiner Sprachspielphilosophie – auf dem Hintergrund der Lektüre von James' 'The Principles of Psychology' ein Verständnis von Emotionen, in dessen Zentrum der Körperausdruck steht, hinter dem jedoch nichts verstecktes Mentales namens Emotion liegt. Emotionen sind nach Wittgensteins Interpretation notwendig an ihren Körperausdruck gebunden. Er verweigert sich damit eines Leib-Seele-Dualismus, einer Innen-Außen-Konstruktion ebenso wie mentalistischen oder physiologischen Erklärungsmodellen von Emotionen. Stattdessen führt er den emotionalen Ausdruck auf vorsprachliche 'primitive Reaktionen' zurück, die Voraussetzung für einen differenzierten Gebrauch emotionaler Ausdrucksformen sind. Innerhalb einer kulturellen Gemeinschaft, einer 'Lebensform', werden diese 'instinktiven Reaktionen' modifiziert und ausgestaltet. Insofern sind Emotionen ursprünglich biologische Phänomene, die kulturelle gestaltet werden. Damit vertritt Wittgenstein einen naturalistischen Kulturrelativismus oder einen kulturrelativistischen Naturalismus, der einen neuen Blick auf Emotionen erlaubt und gleichzeitig die Bedeutung von Emotionen in Ästhetik, Ethik und Religion hervorhebt.

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Wittgensteins Sprachspiel der Emotionen, Anna Stuhldreher

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2013
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