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Zur Mitte des 15. Jahrhunderts bildeten etwa 50 Familien die soziale Führungsschicht im Hochstift Paderborn, die das Fundament der sich formierenden Ritterschaft im späteren landständischen Verfassungsgefüge darstellten. Ihre Namen sind im Liber dissencionum archiepiscopi Coloniensis et capituli Paderbornensis dokumentiert, einer Sammlung von Aufzeichnungen über die Konflikte zwischen dem Stiftsadministrator Dietrich von Moers und dem Paderborner Domkapitel. Diese Auseinandersetzungen prägten die Zukunft des Hochstifts als souveränes Herrschaftsgebilde. Die Untersuchungen bieten ein umfassendes Bild dieser Gruppierung in ihrer kollektiven und individualisierten Form, im Kontext der Territorialisierungsprozesse in östlichem Westfalen und angrenzenden Gebieten. Die betroffenen Familien waren als Träger politischer und kirchlicher Ämter eng in diese Entwicklungen eingebunden. Bereits im 12. Jahrhundert wirkten viele als Ministerialen in Verwaltung, Rechtsprechung und militärischem Schutz der Grundherrschaften. Ihre Macht entfaltete sich über die Jahrhunderte, was sie an die Spitze der Gesellschaft im Hochstift führte. Der Prozess des Aufbaus niederadliger Machtstrukturen bildet das Leitmotiv der Untersuchungen, die fünf zentrale Aspekte beleuchten: Herkunft, Besitz, Domkanonikate, Burgen und interfamiliäre Bündnisse. Zudem bieten 76 Stammtafeln detaillierte Einblicke in die verwandtschaftlichen Strukturen der Familien.
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Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15. Jahrhunderts, Michael Lagers
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- 2013
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