Julius Heinemann

Der Buchtitel „On White“ steht programmatisch für die Werke von Julius Heinemann (geb. 1984 in München, lebt und arbeitet in London und München): Auf Weiß, über Weiß, im Weiß hinterlässt er Spuren – Striche, Markierungen, Farben –, konkrete Spuren zeichnerischer und malerischer Handlungen, die im Laufe des Arbeitsprozesses immer wieder weiß übermalt werden, nahezu verschwinden, bis sie dann in einer sensiblen Gewichtung stehen bleiben. Der konzeptionelle Ausgangspunkt und gleichzeitig auch Mittelpunkt von Julius Heinemanns Vorgehensweise ist der Akt des Zeichnens und Malens, der sich im körperlich erfahrbaren Raum der weißen Bildfläche und des White Cubes abspielt. Heinemanns Arbeiten befinden sich in einem Zustand der Indifferenz – sie sind weder fertig noch unfertig, leben aus der sicheren Position des Unsicheren. Sie sind Sammlungen von Spuren, Palimpseste, die die Wahrnehmung von Wirklichkeit, von Raum und Zeit, in den Mittelpunkt stellen. Die Bilder zeigen keine gestische Malerei, sondern die Malerei als Geste.„On White“ ist die erste Monografie des Künstlers mit Arbeiten aus den letzten drei Jahren sowie Texten von Richard Wentworth und Oliver Kossack