Mikropolitik und schulische Führung
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Schulleiter haben im Zuge aktueller Reformen und Steuerungsmaßnahmen eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung und Implementierung von Veränderungen und Wandelprozessen in der Schule. Die vorliegende Arbeit zur Führungspraxis in schulischen Organisationen verdeutlicht dabei zum einen, welche mikropolitischen Einflussstrategien Schulleiter überwiegend nutzen, um Veränderungen in der Einzelschule zu initiieren und durchzusetzen. Zum anderen wird untersucht, wie Lehrkräfte den Einsatz mikropolitischer Einflussstrategien von Schulleitern wahrnehmen. Denn „Was“ verändert und gestaltet werden soll, ist in der Regel in Erlassen und Gesetzen formal festgelegt. Wandelprozesse in schulischen Organisationen sind jedoch höchst komplex, abhängig von den jeweiligen Organisationsstrukturen und -kulturen und beeinflusst von den verschiedenen Interessensperspektiven der Akteure. Das „Wie“ der Umsetzung von Veränderungen ist daher häufig unklar. So ergeben sich für Schulleiter zahlreiche Möglichkeiten, Wandel durch informelles und strategisches – also mikropolitisches – Verhalten zu beeinflussen. Die Analyse von mikropolitischen Einflussstrategien mittels qualitativer und quantitativer Methoden nimmt in der vorliegenden Arbeit somit einen bislang wenig erforschten Ausschnitt der Führungspraxis in schulischen Organisationen in den Blick.