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In Deutschland engagieren sich 23 Millionen Ehrenamtliche in verschiedenen Bereichen, von Kleiderkammern bis hin zu Schulen und Pflegeeinrichtungen. Ihr unentgeltlicher Einsatz fördert das Gemeinwohl und bereichert sowohl die Helfenden als auch die Gemeinschaft. Doch hinter dieser Begeisterung für das bürgerschaftliche Engagement verbirgt sich eine kritische Realität: Die Ursachen für Armut und soziale Ungleichheit werden oft übersehen. Die Autorin beleuchtet den Zusammenhang zwischen den Einschnitten im sozialen Netz, der finanziellen Belastung der Kommunen und der wachsenden Konzentration von Reichtum. Freiwillige leisten nicht nur wertvolle Arbeit, sondern tragen auch zur Ausweitung des Niedriglohnsektors bei und entwerten die Tätigkeiten von Hauptamtlichen. Sie füllen Lücken, die durch politische Entscheidungen im Sozialwesen und in der Bildung entstanden sind, und werden dafür von der Politik gefeiert. Diese Dynamik wirft die Frage auf, warum für bestimmte Arbeiten noch bezahlt werden sollte, wenn Ehrenamtliche bereit sind, sie kostenlos zu übernehmen. Die Autorin kritisiert das idealisierte Bild des Ehrenamts und fordert die Freiwilligen auf, sich nicht länger als Ausputzer für politische Fehler zu engagieren. Zudem appelliert sie an die Politik, öffentliche Aufgaben im sozialen und bildungspolitischen Bereich wieder angemessen zu finanzieren.
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Freiwillig zu Diensten, Claudia Pinl
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- 2013
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