Innocent Nation
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Im Jahr 2008 erklärte Barack Obama, die USA müsse wieder zu einer »Wahrhaftigkeit jenseits der Sprache« finden. Authentizität solle zu einer gemeinsamen Tugend werden, zur Mission der ganzen Nation. Wenn das Land zu den ureigenen Werten zurückkehre, mit einer neuen Ernsthaftigkeit, wachse das Ansehen der Vereinigten Staaten wieder und die Sicherheit, in der man lebe. Den Aufruf für eine »Politik der Authentizität« hat der 44. US-Präsident in seiner Amtszeit kontinuierlich wiederholt. Er ist in allen seinen politischen Vorhaben sichtbar. Dabei griff Barack Obama scheinbar nur eine allgemeine Stimmung der Bevölkerung auf. Die Bush-Jahre, vor allem die der umstrittene Einmarsch in den Irak, hinterließen eine tief gespaltene Nation, die sich wenigstens in einem einig ist: dem Argwohn einer immer distanzierteren politischen Klasse gegenüber. Man sehnt sich nach Echtheit, Einheit und einer neuen »postironischen« Eindeutigkeit. Der Bedeutung dieser »Wahrhaftigkeit jenseits der Sprache« geht das Buch nach – von ihrer phänomenologischen Gestalt bis hin zu ihren Auswirkungen auf die Figur des Politischen und die Logik der Politik. Es stellt die kulturhistorischen Wurzeln der Authentizität in den USA dar, die ebenso zur Wiederentdeckung Abraham Lincolns geführt haben wie zum Aufstieg von Tea Party und Occupy Wall Street. Es skizziert ihren Einfluss auf den Alltag und betrachtet sie in ihrer Bedeutung für die praktische Politik Washingtons. Der Ruf nach einer neuen Eigentlichkeit prägt nicht nur die Debatte um den Heimatschutz, er hat auch eine neue Transparenz- und Körperpolitik begründet. Er reicht bis hin zu der neutestamentarischen Neustiftung des American Empire.
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Innocent Nation, Jens Kabisch
- Language
- Released
- 2013
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- Title
- Innocent Nation
- Language
- German
- Authors
- Jens Kabisch
- Publisher
- Turia + Kant
- Released
- 2013
- ISBN10
- 3851327179
- ISBN13
- 9783851327175
- Category
- University and college textbooks
- Description
- Im Jahr 2008 erklärte Barack Obama, die USA müsse wieder zu einer »Wahrhaftigkeit jenseits der Sprache« finden. Authentizität solle zu einer gemeinsamen Tugend werden, zur Mission der ganzen Nation. Wenn das Land zu den ureigenen Werten zurückkehre, mit einer neuen Ernsthaftigkeit, wachse das Ansehen der Vereinigten Staaten wieder und die Sicherheit, in der man lebe. Den Aufruf für eine »Politik der Authentizität« hat der 44. US-Präsident in seiner Amtszeit kontinuierlich wiederholt. Er ist in allen seinen politischen Vorhaben sichtbar. Dabei griff Barack Obama scheinbar nur eine allgemeine Stimmung der Bevölkerung auf. Die Bush-Jahre, vor allem die der umstrittene Einmarsch in den Irak, hinterließen eine tief gespaltene Nation, die sich wenigstens in einem einig ist: dem Argwohn einer immer distanzierteren politischen Klasse gegenüber. Man sehnt sich nach Echtheit, Einheit und einer neuen »postironischen« Eindeutigkeit. Der Bedeutung dieser »Wahrhaftigkeit jenseits der Sprache« geht das Buch nach – von ihrer phänomenologischen Gestalt bis hin zu ihren Auswirkungen auf die Figur des Politischen und die Logik der Politik. Es stellt die kulturhistorischen Wurzeln der Authentizität in den USA dar, die ebenso zur Wiederentdeckung Abraham Lincolns geführt haben wie zum Aufstieg von Tea Party und Occupy Wall Street. Es skizziert ihren Einfluss auf den Alltag und betrachtet sie in ihrer Bedeutung für die praktische Politik Washingtons. Der Ruf nach einer neuen Eigentlichkeit prägt nicht nur die Debatte um den Heimatschutz, er hat auch eine neue Transparenz- und Körperpolitik begründet. Er reicht bis hin zu der neutestamentarischen Neustiftung des American Empire.