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Organisation und Intimität

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Was haben Organisationen mit Intimität zu tun? Wenn man auf Zweckorientierung, Arbeitsteilung und bürokratische Formalisierung schaut, nichts. Schaut man stattdessen auf die schöne neue Arbeitswelt postindustrieller Unternehmen, dann sehr viel: In der kreativen und innovativen Wissens- und Dienstleistungsarbeit können sich die Menschen ganz hingeben und selbst verwirklichen. Die neuen Informations- und Kommunikations-Technologien lassen die Grenzen zwischen dienstlich und privat verschwinden, da man immer und überall erreichbar ist. Hingabe und Intimität werden mehr denn je angefragt, da wir leidenschaftlich arbeiten, emotional intelligent, intuitiv und authentisch sein sollen. In diesem Buch wird das Begriffspaar „Organisation und Intimität“ aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet. Die Grunddifferenz ist die Unterscheidung von öffentlich und privat. In Familie und der Gemeinschaft von Befreundeten befindet man sich jenseits der Dominanz ökonomischer Kalküle. Liebe oder Freundschaft gelten als Inbegriff des Intimen und Intimes gehört nicht an die Öffentlichkeit. Demgegenüber muss die Organisation primär sachlichen Aufgaben und Zielen gerecht werden. Formalisierte, asymmetrische Machtstrukturen und die prinzipielle Austauschbarkeit der Funktionsträger sind hierbei die Bedingung der Möglichkeit. Wie viel Nähe und Emotionalität ist für ein optimales Funktionieren tatsächlich wünschenswert? Inwieweit kommt die Organisation den sozialen Grundbedürfnissen der Mitarbeitenden entgegen oder wird die Ausbeutung der Intimität lediglich auf die Spitze getrieben? Ist es die Aufgabe von Führung und Beratung, mehr individuelle Grenzen einzureissen, oder ist es ihre Aufgabe, die Individuen in ihrer Abgegrenztheit zu respektieren und zu unterstützen?

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2014

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