Leistungsorientierte Ressourcenallokation für Fakultäten am Beispiel der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen University
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Ausgehend von zahlreichen Reformbewegungen im öffentlichen Sektor, getrieben durch den demografischen Wandel, technischen Fortschritt, der zunehmenden Verwaltungskomplexität sowie der Finanz- und Haushaltskrise vollzog sich ein Wandel auf Seiten der Hochschulen in der BRD. Im Rahmen des durch die Neuauflage des Hochschulfreiheitsgesetztes initiierten Anspruchs nach mehr Transparenz und Effizienz im Verwaltungshandel stehen auch Hochschulen vor der Frage, wie sie mit der Modernisierungsbewegung im öffentlichen Sektor umgehen. Die zunehmende Forderung nach Eigenfinanzierung und damit einhergehenden wachsenden Autonomie wirkt sich jedoch nicht nur auf die Zentralen Hochschulverwaltungen aus. Auch die Ebenen darunter (Fakultäten, Hochschulinstitute) müssen lernen, transparenter und effizienter zu sein; insbesondere was die Allokation der zur Verfügung stehenden Ressourcen anbelangt. Die grundlegenden veränderten Anforderungen auf dem tertiären Bildungssektor mit Fokus auf die Fakultäten bilden den Ausgangspunkt dieser Arbeit. In diesem Kontext wird aufgezeigt, wie die Hochschulinstitute in die Lage versetzt werden, die Budgetbewirtschaftung im Sinne von eigenständigen Unternehmen vorzunehmen, was ihnen u. a. eine internationale Wettbewerbsfähigkeit zusichert und die Frage nach dem „Wert“ einer Professur mit einer konkreten Aussage „X Euro pro Haushaltsjahr“ beantwortet. Im Rahmen der Arbeit wird dazu ein leistungsorientiertes Ressourcenallokationskonzept entwickelt, welches neben den Ressourcen Sachmittel und Planstellen auch erstmals die Ressource Raum aufnimmt. Das entwickelte Konzept berücksichtigt nicht nur die Leistungserstellung in Forschung und Lehre, sondern geht auch auf die unterschiedlichen Anforderungen diverser Stakeholder ein. Es wird im Verlauf der Arbeit nicht nur aufgezeigt, wie diese Anforderungen erhoben werden können, sondern auch, wie sie mittels des entwickelten Konzeptes Erfüllung finden. Beispielhaft wurde der Einsatz des leistungsorientierten Ressourcenallokationskonzeptes an der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen University aufgezeigt. Dieses Fallbeispiel dient dem Leser als Grundlage zur Übertragbarkeit auf die eigene Fakultät mittels Implementierung diverser Gewichtungsfaktoren. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern aufgrund der nach wie vor unbefriedigenden Situation auf dem Gebiet der Ressourcenallokation innerhalb von Fakultäten in Deutschland Anknüpfungspunkte für weiterführenden Forschungs- und Entwicklungsbedarf, beispielsweise im Rahmen des Einbezugs weiterer Ressourcen (wie Energie) oder dem Einbezug weiterer Qualitätsindikatoren. Auch können (sozialwissenschaftliche) Studien zum Umgang mit mehr (Finanz-)Autonomie für die Kostenstellen einer Fakultät sowie empirische Studien im Zusammenhang mit internationalen Vergleichskonzepten das Themenfeld spezifizieren und erweitern.