Informelles Lernen in virtuellen Gemeinschaften
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Im Zentrum steht hier die Frage, welche Nutzungspraktiken sich in Bezug auf virtuelle Gemeinschaften im Web 2.0 herausgebildet haben und aktuell weiterentwickeln. Wie organisiert der Einzelne seine Nutzung virtueller Praxisgemeinschaften im Alltag und wo kann diese Nutzung in Bezug auf Lernen verortet werden? Dieser Fragestellung geht die Autorin aus einer lern- und praxistheoretischen Perspektive nach. Der Band leistet mittels explorativer Fallstudien, basierend auf einem dreistufigen Erhebungsdesign (Fragebogen, Leitfadeninterview und Lernprotokoll) eine ganzheitliche Darstellung und Analyse persönlicher Informationsumgebungen und -praktiken. Hierbei erhalten auch augenscheinlich ‚passive‘ Nutzungsformen den Raum, der ihnen angesichts ihrer zu beobachtenden Häufigkeit zusteht, und sie werden auf ihre Relevanz für informelles Lernen hin untersucht. Des Weiteren wird der Einbettung der Nutzung virtueller Gemeinschaften in den lebensweltlichen Kontext und damit auch in Offline-Zusammenhänge Rechnung getragen, indem gerade die Integration von Online- und Offline-Aktivitäten und -Interaktionen in den Blick genommen wird. Neben einer Differenzierung der Nutzungsstrategien nach unterschiedlichen (Lern-)Kontexten und Rollen wird deutlich, dass für die Wahl einer Strategie (z. B. Online-, Offlinerecherche, Lurking, Posting) die individuelle Bewertung ihrer Effizienz sowie die Ausprägung individueller Ressourcen und Präferenzen von zentraler Bedeutung sind. Die Arbeit trägt damit erheblich zum Verständnis von informellem Lernen in Online-Gemeinschaften und insbesondere des Phänomens Lurking bei.